HomepageKulturarten updated 18.3.99

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Für den Tomatenanbau gibt es sehr viele Kulturverfahren. Manche Leute behaupten sogar Tomaten würden Überall und in Allem wachsen. Ganz so einfach ist es aber nicht. Erwerbslandwirte sind nicht unbedingt besonders experimentierfreudig. Wenn soviele Kulturverfahren existieren, liegt das vor allem an den Problemen mit der Monokultur auf Erde. Tomaten sind sehr empfindlich gegen pilzliche Schaderreger und die gibt es in der Erde oft zu reichlich. Die allermeisten Tomatensorten sind sehr empfindlich gegen Feuchtigkeit von Oben, also Nebel und Regen. Wer schonmal gesehen hat, wie die Krautfäule innerhalb 1...2 Wochen ganze Freilandkulturen zerstört hat, versteht leichter warum so gerne zu Steinwolle und Gewächshäusern gegriffen wird. Schließlich ist Alles eine Frage des Preises. Die Qualität, die man im Garten mit viel Handarbeit und Liebe erzielt ist für die Profuktion im großen Stil unbezahlbar. Die Behauptung Tomaten auf Erde würden besser schmecken, als auf anderen Medien ist jedenfalls ein "modernes" Märchen. Ich hatte schonmal die Gelegenheit die gleiche Tomatensorte im selben Reifezustand von beiden Anbausystemen zu vergleichen. Das Ergebnis war gleich Null, jedenfalls sensorisch und vom Geschmack her.

Der Grund, daß die meisten Tomaten vom Markt, oder aus dem Geschäft so geschmacklos und blaß sind, ist ein Anderer. Die Tomaten werden weit vor der Reife geerntet um Transportfähig zu sein. In der Großmarkthalle werden sie dann mit Ethylengas gereift. Ethylengas führt zur Rotfärbung, nicht die gute alte Sonne. Deswegen bleibt auch der Geschmack auf der Strecke.

Haben Sie sich schonmal gewundert warum Ihre eigenen Tomaten um den Stielansatz herum grün bleiben, gekaufte Tomaten aber komplett rot sind? Oder, haben Sie sich schonmal gewundert warum es auf dem Markt Fruchtstände mit bis zu 12 gleich großen und vermeintlich reifen Tomaten gibt, während Ihre Tomaten im Garten vom Stamm aus Stück für Stück abreifen?

Jetzt wissen Sie es.

Wenn sie es mal selbst ausprobieren wollen legen sie einfach einen Apfel zusammen mit einer noch grünen Tomaten in einen Plastikbeutel. Zum Vergleich legen sie eine weitere Tomate alleine in einen zweiten Beitel. Welche Tomate wird nun zuerst rot? ;o)

Im Übrigen greift der Tomatenanbauer auch gerne zu dickschaligen Sorten, weil die ebenfalls länger verkaufsfähig sind. Leider sind das auch meist "geschmacklosere" Sorten.


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